von Gerald Abele
Weltweit gibt es über 20.000 Orchideenarten. Nach den Korbblütlern ist das die zweitgrößte Familie der bedecktsamigen Pflanzen. Die meisten leben in tropischen und subtropischen Gebieten von Asien und Südamerika. In Europa gibt es ca. 400 Arten. Davon kommen in Deutschland ca. 80 Arten vor. Ihre bevorzugten Habitate bei uns sind Trocken- und Magerrasen oder sind Gebiete mit sonnigen und milden Klimata. Viele Habitate enthalten kalkreiche Böden.
Ihre Populationen gelten meist als gefährdet. Deswegen gilt für die Orchideen ein besonderer Schutzstatus, nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen. Durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung und die Vernichtung ihrer Habitate sind die Orchideen vom Aussterben bedroht. Leider führt auch das unkontrollierte Ausgraben oder Pflücken für die heimische Blumenvase zum Rückgang der Populationen.
Orchideen bilden keine Pfahlwurzeln, sondern sekundäre Wurzel. Sie besitzen Knollen, aus denen der Spross wächst. Orchideen leben in einer Symbiose mit einem bestimmten Pilzgeflecht, aus dem sie Nährstoffe aufnehmen. Ohne dieses Pilzgeflecht (Mykorrhiza) sind sie nicht lebensfähig. Nur durch das vorhandene Mykorrhiza kann sich die Pflanze entwickeln. Dies ist auch der Grund, warum ausgegraben Orchideen an einem anderen Standort nicht lebensfähig sind. Jede Orchideenart benötigt ihr eigene bestimmte Mykorrhiza. Es kann viele Jahre dauern bis sich der Spross zur blütenfähigen und somit zur fortpflanzungsfähigen Pflanze entwickelt. Beim Frauenschuh kann die Zeit mehr als zwölf Jahre betragen. Der Samen ist womöglich jahrelang unter der Erde vorhanden, ohne dass er für uns sichtbar ist. Orchideen reagieren sehr empfindlich auf künstlichen Dünger, deswegen wachsen sie meist nur in Naturschutzgebiete und nicht auf landwirtschaftlich genützten Flächen.
Wie bei vielen Pflanzen erfolgt die Bestäubung meist durch Insekten. Die Blütenform ist so gestaltet, dass die Pollen bei den Insekten haften bleiben und somit verteilt werden. Viele Orchideen bieten ihren Bestäubern jedoch keine Nahrung in Form von Nektar an, sondern locken durch Sexualduftstoffe (Pheromonen) oder imitieren weibliche Insekten. Diese Nachahmung oder Imitation wird in der Biologie als Mimikry bezeichnet.
Die Blütezeit unserer heimischen Orchideen beginnt im April und endet im September. Zu den bekanntesten heimischen Orchideen-Namen gehören Frauenschuh, Knabenkraut, Waldvögelein und Ragwurz.
Als fototechnische Hilfsmittel kamen meist ein Reflektor und ein obligatorisches Stativ zum Einsatz. Durch die Abschattung von Sonnenlicht werden starke Schlagschatten vermieden. Teilweise sind Dauerlichter zur exakten Ausleuchtung der dunklen Flächen verwendet worden. Detailaufnahmen sind mit einen Makro-Objektiv entstanden. Objektive mit höheren Brennweiten wurden eingesetzt, um einen strukturlosen Hintergrund zu erzielen und um eine Verschleierung der Umgebung wiederzugeben. Weitwinkel-Objektive wurden benutzt, um die Orchideen mit ihrer Umgebung abzubilden.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Betrachten der individuellen Schönheiten….