Pilze im Taunus

von Gerald Abele

Pilze im Taunus

Herbstzeit ist Pilzzeit. Dies gilt natürlich auch für Naturfotografen. In meiner Umgebung, dem Taunus, bin ich regelmäßig zu dieser herrlichen Jahreszeit in den Wäldern unterwegs. Es müssen nicht immer lange Anfahrtswege zu sensationellen Foto-Locations sein. Ich habe in der Nähe meines Wohnortes ungefähr 6-7 interessante Stellen, die ich immer wieder besuche. Durch die zügige Veränderung in der Pilzvegetation ist es nicht zwingend notwendig, immer wieder neue Locations zu erforschen. Es ist auch durchaus interessant und abwechslungsreich, in kürzeren Abständen denselben Ort wiederholt aufzusuchen. Gerade bei Pilzen kann man oft schon nach einer Woche eine völlig andere Situation vorfinden.
„Pilze wachsen relativ schnell und haben manchmal eine kurze Lebensperiode“. Diese lapidare Aussage ist aus biologischer Sicht falsch. Was wir umgangssprachlich als Pilz bezeichnen, ist lediglich der sichtbare Fruchtkörper der Pilze, der nur für kurze Zeit in Erscheinung tritt. Der eigentliche Pilz jedoch befindet sich als Wurzelgeflecht (Myzel) unter der Erde und bleibt normalerweise verborgen. Der Fruchtkörper ist das Produkt des Myzels und soll die biologische Funktion der Vermehrung mithilfe von Sporen sicherstellen. Die Sporen befinden sich bei den Ständerpilzen in den Hüten und sind kleiner als ein Haardurchmesser. Sie sind keimfähige Samen, die meist durch den Wind verbreitet werden. Manche Pilze produzieren zudem extra einen speziellen Geruch, um Insekten anzulocken, die dann ihrerseits die Sporen in die Umgebung verteilen.
Die Lebensdauer der Fruchtkörper ist sehr unterschiedlich. Tintlinge z.B. können innerhalb von ein oder zwei Tagen zerfließen. Andere wie z.B. Porlinge wachsen zu jeder Jahreszeit und überdauern mehrere Jahre. Sie sind unempfindlich gegen Frost.
Der Herbst hat bei der Pilzfotografie den angenehmen Nebeneffekt, dass man während dieser Zeit eine schöne farbenprächtige Hintergrundkulisse im Wald antrifft, welche in die Bildgestaltung mit einbezogen werden kann. In der Praxis wird das meist durch die Verwendung eines Weitwinkelobjektives erreicht. Möchte man das Motiv freistellen und einen strukturlosen Hintergrund, ist dies besser durch ein Makroobjektiv bei höherer Brennweite zu realisieren. Durch die Vielzahl an Bildgestaltungsmöglichkeiten und die große Artenvielfalt der Pilze mit ihren vielen unterschiedlichen Formen und Farben, kommt garantiert keine Langweile beim Fotografieren und Betrachten auf.
Aber schauen Sie selbst......