Auf den Spuren der Gämsen

von Patrick Schönecker

Am Wochenende des 6. bis 8. September 2024 traf sich unsere GDT-Regionalgruppe 6 zu einem spannenden Fotografie-Trip in den Vogesen. Mit rund zwanzig begeisterten Fotografinnen und Fotografen machten wir uns von Freitag bis Sonntag auf die Suche nach den besten Motiven, die diese wunderschöne Region zu bieten hat. Im Mittelpunkt standen natürlich die Gämsen am Hoheneck, aber auch viele weitere berühmte Motive der Vogesen fanden ihren Weg vor unsere Kameralinsen.

Schon am Freitagabend begrüßte uns die Landschaft mit einem malerischen Sonnenuntergang. Die Atmosphäre war verheißungsvoll, und die ersten Fotografien der Gämsen ließen das Herz eines jeden Naturfotografen und jeder Naturfotografin höherschlagen. Untergebracht waren die meisten von uns in einer gemütlichen Auberge, was nicht nur für eine angenehme Basis und für einen Anlaufpunkt für die Camper unter uns sorgte, sondern auch das Gruppenerlebnis förderte. Gerade am ersten Abend versammelten sich viele von uns bis in die Nacht, um die kommenden Touren zu planen und über potenzielle Fotomotive zu philosophieren. Diese abendlichen Gespräche trugen maßgeblich zum Gruppenerlebnis bei.

Der Samstag war dann voll und ganz dem Fotografieren gewidmet. Der Tag startete mit einem grandiosen Sonnenaufgang, der den Himmel in leuchtende Rottöne tauchte und ein traumhaftes Licht über die Berge legte. Alle, die es bereits in den frühen Morgenstunden aus den Betten geschafft hatten, und das waren bemerkenswert viele, konnten dieses beeindruckende Naturschauspiel gemeinsam in den Hängen des Hohneck genießen. In den folgenden Stunden verteilten wir uns nach dem obligatorischen Frühstück in der Umgebung und hielten die vielseitige Natur der Vogesen aus verschiedensten Blickwinkeln fest. Der Fokus lag über den Tag weniger bei den Gämsen, sondern auf den vielen weiteren einzigartigen Motiven, wie die vielfältige Flora der Hochmoore aus Sonnentau und Co., Insektenmakros und den eindrucksvollen Berglandschaften.

Am Abend wollten wir dann erneut den Sonnenuntergang bei den Gämsen genießen und hofften wieder auf tolles Licht. Hier sorgte eine Wolkendecke zwar dafür, dass die Sonnenstrahlen eher gedämpft waren, aber gerade das ermöglichte es uns, über einen längeren Zeitraum bis zur Dunkelheit in sehr weichem Licht zu fotografieren. Besonders glücklich war ein Teil unserer Fotografen und Fotografinnen, die sich in der Nähe einer sehr ruhigen Gruppe von über fünfzehn Gämsen aufhalten konnte. Diese zogen in unmittelbarer Distanz an ihnen vorbei und boten somit die Möglichkeit, das Verhalten und die Interaktionen der Tiere aus nächster Nähe zu beobachten und fotografisch zu dokumentieren.

Am Sonntagmorgen erwartete uns eine eher feuchte Überraschung: Wir erwachten inmitten dichter Wolken, die das Hoheneck umgaben, begleitet von ordentlichen Niederschlägen und Windböen. Doch bereits kurz nach Sonnenaufgang verzog sich der dichte Nebel und offenbarte herrliche Wolkenformationen. Die Bergketten zeigten sich in Wolken gehüllt, wobei nur die Spitzen herausragten – ein beeindruckendes Bild, das wir sofort festhielten. Mit zunehmender Sonneneinstrahlung lichteten sich die Wolken allmählich, und so konnten wir erneut den Morgen bei den Gämsen genießen.

Das nasse Wetter des frühen Morgens hatte in den Wasserläufen der Region für passende Pegel gesorgt und der Vegetation satte, kräftige Farben verliehen. Diese Gelegenheit ließen wir uns nicht entgehen und nutzten die Morgenstunden, um sowohl an den Wasserfällen als auch in den Hochmooren zu fotografieren. Einige von uns konzentrierten sich wieder auf die Makrofotografie, während sich andere Bach- und Wasseraufnahmen an den Wasserfällen widmeten.

So fand dieses ereignisreiche Fotografenwochenende am Sonntag seinen perfekten Abschluss, vollgepackt mit unvergesslichen Motiven und dem Gefühl, die Schönheit der Vogesen in ihrer ganzen Vielfalt eingefangen zu haben.