von Sonia Debatin
Wer sagt eigentlich, dass der frühe Vogel den Wurm fängt?? Als passionierte Liebhaberin der Abendstunden werde ich unweigerlich überzeugt: als ich am Samstag, den 26. Juli aus dem Wald über die Kuppe auf den Parkplatz am Winterstein komme, ist dieser um 05:00 Uhr morgens voller Autos, Rücksäcke, Stative, Kaffeegeruch, Gelächter, Umarmungen und Menschen der RG6 samt Gästen. Super! Respekt!
Das ehemalige Truppenübungsgelände Eichkopf bei Obermörlen am „Winterstein“ des „Naturpark Taunus“ lockt mit seinen offenen, großflächigen, mageren Wiesenbereichen. 2006 gaben die in Friedberg stationierten US-Streitkräfte den Panzer-Truppenübungsplatz auf. 59 Hektar rund um dem Eichkopf wurden inzwischen nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union unter Schutz gestellt. Aufgrund der vorhergehenden Trockenheit in diesem Jahr war die Aussicht, Amphibien wie die Gelbbauchunke und Kammmolch zu sichten, gering. Aber die Hoffnung auf zahlreiche Tagfalter und ihre Raupen, Heuschreckenarten, Wesenspinne und Gottesanbeterinnen wurden nicht enttäuscht.
Im Gebiet angekommen verteilte sich die Gruppe schnell. Leise strich der Wind durch die Wiese und in der Stille verschwand auch die RG6 in bodennahe Perspektiven, um die Schönheiten, die sich boten, fotografisch festzuhalten. Es bestätigte sich wieder, dass viele kundige Augen im „hide and seek“ des Findens von Gottesanbeterinnen und weiterer gut getarnter Wiesenbewohner mehr sehen und so konnte man bald von Spot zu Spot gehen und immer neues entdecken. Wir teilten Erlebnisse und Eindrücke.
Ab 09:00 Uhr bot sich auch diesmal erfreulicherweise wieder die Möglichkeit, sich mit dem Techniker-Team von Sony Deutschland auszutauschen. Sony war angereist, um uns die Möglichkeit zu geben, Gehäuse und Objektive zu leihen. So konnten wir mit dem aktuellen Equipment in der Natur arbeiten, ausprobieren und testen. Vielen Dank an Sony Deutschland für die fachkundige Begleitung und die daraus resultierenden Möglichkeiten! Danach ging es zum wohlverdienten Mittagessen in einem nahegelegenen Gasthaus.
Nach dem Mittagessen verstreute sich die Gruppe weitläufig. Die letzten Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben erst gegen Abend das Gebiet verlassen. Es war ein wunderschöner, erfüllter Tag voller gemeinsamer Erlebnisse und Austausch. Lasst uns weiterhin solche fragilen Gebiete mit Respekt behandeln, erhalten und ihre Schönheit zeigen.
Mit Vorfreude auf das nächste Treffen!
Sonia